Neujahrskonzert w2013-2014 mit Bea Nyga

Neujahrssingen im Paterkloster: Veranstalter arbeiten für das kommende Jahr an einer neuen Lösung

WN-07-01-2014

MÜNSTER-HILTRUP. Beliebt war das Neujahrssingen mit Bea Nyga schon immer. Jahr für Jahr war die Benefizveran­staltung des Vereins „Hope in Future“ im Paterkloster sehr gut besucht. Doch einen solchen Ansturm wie an die­sem Wochenende hat selbst die Mitbegründerin der Ver­anstaltung, Magdalena Fa­ber, noch nicht erlebt.

„Viele Gäste mussten wir schweren Herzens wieder nach Hause schicken, weil das Kloster schlichtweg überfüllt war“, erzählt Faber, die gleichzeitig im Vorstand des veranstaltenden Vereins ist. Unter den Unglücklichen seien auch viele langjährige Besucher gewesen. „Das er­schwert das ganze natürlich noch zusätzlich“, sagte Faber sichtlich bedrückt. Die Zahl derjenigen bezifferte sie ges­tern auf Nachfrage der WN auf rund 60.

Trotzdem freue sie sich, dass das gemeinsame Singen in diesem Jahr ein solch gro­ßes Interesse geweckt hat. Und das nicht nur bei den äl­teren Generation, auch viele jüngere Hiltruper mischten sich unters Publikum. Ge­meinsam wurden nicht nur kirchliche sondern auch weltliche Stücke wie „Silber und Gold“ von Rolf Zuckow- ski angestimmt.

Die ausgebildete Sängerin Nyga überzeugte nicht nur in ihrer Fähigkeit die Besu­cher zum Singen zu animie­ren. Ihr gelang es zudem, durch die eine oder anderePointe immer eine lockere Stimmung zu erzeugen. Als sie zum Beispiel von einer Dame darauf aufmerksam gemacht wurde, wie viele aufgrund des Platzmangels nach Hause geschickt wer­den mussten, schlug sie vor, im nächsten Jahr auf die Halle Münsterland auszu­weichen. Ob es die am Ende wird, darf bezweifelt werden, aber Magdalena Faber ver­spricht, für das kommende Jahr an einer Lösung zu arbeiten, „damit wir nie­manden vor der Türe stehen lassen müssen“.

Von Jonas Schulze Pals WN 7-1-2014

Zuhörer stimmen gerne mit ein
Neujahrskonzert des Hiltruper Vereins“Hope and Future“:
Nicht alle durften herein

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HILTRUP. Das gab es noch nie: Seit über zehn Jahren wird im Kloster der Hiltruper Missiona­re das Neujahrskonzert mit gemeinsamen Gesang gefeiert. So gut besucht wie ver­gangenen Sonntag war die Veranstaltung bisher noch nicht – erstmalig wurde Besu­chern der Einlass aus Sicher­heitsgründen verwehrt.

Nachdem sich gut 180 Gäste im Kloster eingefunden hat­ten, wurde kurzerhand beschlossen, die Pforten aus Brandschutzgründen zu schließen. Das sorgte zwar für einige Enttäuschung, spricht allerdings auch für die

Veranstaltung. „Es ist wirk­lich toll, dass von Jahr zu Jahr mehr Gäste kommen“, meinte Gregor Lamers. Er ist Vorsitzender des Hiltruper Vereins „Hope and Future“, der sich seit 13 Jahren für an Aids erkrankte Kinder in Südafrika stark macht und mit den Neu­jahrskonzerten Spenden sam­melt. Angesichts des großen Interesses überlege man nun, das nächste Konzert in das Gemeindehaus St. Clemens zu verlegen.

Dass das Konzert mit Recht so beliebt ist, zeigte sich in dem gut zweieinhalbstündi­gen Auftritt der Sängerin Bea Nyga. Die gebürtige Münsterranerin unterhielt mit viel Witz und Charme die Gäste, machte zwischen den Liedern lockere, oft auch selbstirom- sche Sprüche und plauderte aus dem Musiker-Nähkästchen. So erzählte sie etwa von ihrer besonderen Trenn- kost in der Weihnachtszeit: „Ich habe alle Schichten der Dominosteine voneinander getrennt und einzeln gegessen.“ Und den Einsatz der Blockflöte kündigte sie mit ei­nem kleinen Scherz an: „Na, was ist schlimmer als eine Blockflöte? Zwei!“

Das Konzert war allerdings mehr als ein bloßer Auftritt. Mitmachen war Trumpf. Zu Beginn wurden sechsseitige Liedzettel ausgeteilt. Sowohl kirchliche als auch weltliche Lieder standen auf dem Plan, locker beschwingende Melodien wechselten sich mit be­sinnlichen Klängen.

Bea Nyga sang oftmals die Texte kurz vor, um Metrum und Melodie vorzugeben. Gleich zu Beginn leitete sie ei­nen sechsstimmigen Kanon an. „Wir versuchen das jetzt einfach mal und gucken, was passiert“, sagte sie mit einem Augenzwinkern und stimmte ein „Shalom“ an. „Das war ganz toll“, lobte die Sängerin.

Die folgenden Lieder wurden mal im Stehen, mal mit Klatschen, mal auf Afrikanisch gesungen. Begleitet wurde die Musik mit verschiedenen Percussion-Instrumenten, Kontrabass und Piano.

So begeistert, wie die Gäste an dem Konzert teilgenom­men haben, könnte sich die Ansprache von Pater Klaus Gräve bewahrheitet haben: „Ein islamisches Sprichwort besagt: Musik ist das Knarren der Pforte zum Paradies“, sagte er. „Dieses Knarren soll heute Abend bis nach Afrika gehen. Es soll dabei helfen, wieder zu hoffen.“

MZ 07-01-2014