Hoffnung und Zukunft für Südafrikas Menschen

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Mit dem Verein Hope and Future engagiert sich Heinz Westhoff im Kampf gegen Aids in Südafrika. WAZ-Bild: Dirk Bauer

Hilfe begann in Herz-Jesu-Spenden und Paten gesucht

Der Verein „Hope and Future“, dessen Wiege in der Gemeinde Herz-Jesu in Röllinghausen stand, engagiert sich im Kampf gegen AIDS in Südafrika. Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember sprach WAZ-Mitarbeiterin Martina Möller mit dem Vereinsvorsitzenden Heinz Westhoff.

WAZ: Wie sind sie auf die Idee gekommen, sich im Kampf gegen AIDS zu engagieren?

Heinz Westhoff: 1999 waren wir auf einer Urlaubsreise in Kapstadt und haben das Elend der Straßenkinder gesehen. Die erste Hilfsaktion aus Herz-Jesu bestand in der Überweisung von 900 Mark für die Operation eines jungen, dem fünf Kugeln aus dem Körper entfernt werden mussten. Er schrieb uns einen Dankesbrief und bat: Helfen Sie anderen, wie sie mir geholfen haben. Mit dem am 31. August 2001 gegründeten Verein „Hope and Future“ haben wir begonnen, unsere Hilfe auf ein breiteres Fundament zu stellen. So kamen schließlich 40 000 Euro zusammen, für die in Kapstadt ein Haus für zehn Waisenkinder entstand. Auf der Suche nach einem neuen Projekt stießen wir dann auf H.O.P.E.

WAZ: Was steckt hinter dem dem Projekt H.O.P.E.?

Westhoff: Das Projekt „H.I.V. – Outreach Program and Education“ leistet Aufklärungsarbeit und bemüht sich besonders um die Betreuung schwangerer infizierter Frauen, stillender Mütter. und ihrer Kinder in vier Towriships in Kapstadt!

WAZ: Wer trägt das Projekt?

Westhoff: Die deutsche katholische Gemeinde, deren Pfarrer Stefan Hippler auch die Leitung des Projekts übernommen hat. Außerdem sind das Tygerberg-Kinderkrankenhaus Kapstadt, die Universität ~ Stellenbosch und der Rotary­`~ Club Signal Hill einbezogen.

WAZ: Wie arbeitet H.O.P.E?

Westhoff: Das Motto könnte heißen: Gib dem Hungernden eine Angel, damit er sich selbst helfen kann. H.O.P.E kümmert sich auf unterschiedliche Weise um Aufklärung in der Bevölkerung und die Behandlung Betroffener. Der Verein finanziert eine eigene Kinderstation im Tygerberg-Kinderkrankenhaus mit 24 Betten, bezahlt dort den leitenden Arzt und eine Koordinatorin. Außerdem beschäftigt H.O.P.E eigens ausgebildete Gesundheitsberater, die aus den Townships kommen. Sie wissen, wie man auf die Menschen zugeht, damit sie zuhören.

WAZ: Wie sieht Prävention im Township-Alltag aus?

Westhoff:Wir wissen, dass in Südafrika jede vierte schwangere Frau HIV-positiv ist. Es gilt also die Neugeborenen besonders zu schützen. Der Staat zahlt den Schwangeren ein Medikament, das die Kinder schützt, und sechs Monate lang Ersatznahrung, damit die infizierten Müttern ihre Kinder nicht stillen. Da es üblich ist, die Kinder länger zu stillen, finanziert H.O.P.E. diese Ersatznahrung für weitere sechs Monate. Erst mit zwölf Monaten können die Kinder auf den HI-Virus getestet werden.

WAZ: Wie helfen Sie?

Westhoff: Wir leisten über­wiegend finanzielle Hilfe, versuchen Paten für Kinder aus den Townships zu finden. Die Behandlung kostet für ein Kind pro Jahr 700 Euro. Die Ersatznahrung etwa 10 Euro. Wir bemühen uns auch, Geld für einen neuen Gesundheitsberater im Township Delft in der Nähe des Flughafens von Kapstadt zu sammeln. Das sind pro Jahr rund 4000 Euro.

WAZ: Wie werben Sie um Spendenwillige?

Westhoff: Ich selbst und einige unserer bundesweit 55 Mitglieder sind ständig unterwegs. Wir wollen mit unseren Ideen auch Sponsoren begeistern. Unterstützt werden wir dabei von einer Werbeagentur, die für uns die Wanderausstellung ,Herzen für Afrika‘ mit Bildern der Künstlerin Christa Kunze auf die Beine gestellt hat. Von jedem verkauften Bild gehen 20 Prozent des Erlöses an ,Hope and Future‘. Im April soll die Ausstellung sogar in der südafrikanischen Botschaft in Berlin zu sehen sein.

WAZ: Wie können die Bürger helfen?

Heinz Westhoff: Mit Spenden und Patenschaften.
Spendenkonto-Nr. 5500 800 000 bei der Volksbank RE, BLZ 426 610 08.

Quelle: WAZ 29.November 2003